Tough Mudder
Eine tolle Erfahrung im Matsch
Ein Hindernislauf mit Freunden. Eine Strecke von ca. 18 Kilometern galt es zu bewältigen und dabei über 24 Herausforderungen zu meistern.
Das spannende daran ist, viele Hindernisse lassen sich nur im Team bewältigen. Teamwork ist gefragt.
Was galt es zu bestehen:
- Eine große Herausforderung war die Strecke. 18 Kilometer Berg rauf und runter. Dabei waren die Wege meist glitschig, schräg oder schlammig. Richtiges Schuhwerk ist hier ein MUSS!
- Heidi´s Weg ist ein steiler Abhang den wir zuerst herauf "klettern" mussten und dann ging es auf einer Art Rutschbahn wieder heraub.
- Heuballenwände, Wände aus Holz von 3 Metern Höhe und ähnliche Barrieren waren zu überwinden. Die Baumstämme auf dem Weg zählen nicht mit.
- Kiss the mud ist eine Art Grabenanlage gefüllt mit Wasser. Der Gräben sind sehr rutschig und Mannshoch. Danach waren wir alle erstmal schön braun.
- Eine ähnliche Herausforderung ist das im Video gezeigte Stacheldrahtgelände. Matschiger Grund und darüber Stacheldraht. Bodenkontakt garantiert.
- Ein Tümpel, nicht tief das Wasser, aber darüber ein Gitter. Gerade noch Luft holen war möglich. Der Rest unter Wasser. Ist schon eine gewisse Überwindung.
- Besnders viel Spaß hat uns die Rampe gemacht. Ca. 5 Meter, sehr glatt und keine Möglichkeit mit Schwung herauf zu gelangen. Reine Teamarbeit. Ein Mann oder Frau auf die Schultern des Anderen. Daran klettern weitere Personen hoch und werden von Helfern die oben sind hoch gezogen. Klasse!
- Hangelhindernisse gab es auch. Räder die sich drehen und Reifen an denen wir uns entlang gehangelt haben.
Es gab noch viel mehr Hürden. Strom kam zum Einsatz und Eiswürfel.
Wie es dazu kam
Ich wollte mich schon immer mal im Schlamm welzen!! - Nein, so war es nicht!
Eines Tages erhielt ich eine Nachricht von einem Freund aus meiner Jugendzeit. Ein sehr guter Freund, den ich schon viele Jahre nicht mehr gesehen habe. Wie es heutzutage wohl häufig der Fall ist, sind wir über Facebook zwar noch im Kontakt, aber etwas unternommen haben wir ewig nicht mehr.
Bülent heißt dieser Freund und er schrieb sinngemäß: "Hey Stefan, bei uns ist ein Event und ich habe mir gedacht, dass ist was für Dich."
Was soll ich sagen. Ich habe natürlich gleich mal Google befragt und zunächst geschluckt. Durch Stacheldraht im Matsch kriechen, Stromschläge und das freiwillig?
Ich habe ja gesagt! Ich bin dabei. Allein schon, weil ich mich riesig gefreut habe meine Freunde nach dieser Zeit wieder zu sehen. Denn in unserem Team waren noch weitere sehr gute Freunde aus dieser Zeit, die alle samt einen Platz in meinem Herzen haben.
Um es vorweg zu nehmen: Das war nicht der letzte Hindernislauf, der nächste ist schon geplant!
Warm up
Der Warm up wurde von erfahrenen Trainern durchgeführt und sorgte dafür, dass jeder Warm war. Außerdem bereitete er uns auf das vor was kommen würde. Der Kontakt mit dem Erdreich.
So und jetzt legt euch mal alle auf den Bauch, lautete das Kommando. Jetzt ging es also los, dachte ich mir und stellte fest, dass es gar nicht schlimm war, auf dem nackten Boden zu liegen.
Nachdem wir mal auf dem Bauch und mal auf dem Rücken Übungen gemacht haben ging is zur nächsten Station.
Der Schwur
Naja, ein Schwur war es natürlich nicht, aber wir wurden alle als Team eingeschworen und heiß gemacht auf die Herausforderungen. Der mit der Fackel vorweg ist übrigends der Teilnehmer, der die meisten Läufe beim Tough Mudder mit gemacht hat.
Der Lauf
Aber nun ging es endlich los. Die erste Gruppe startete voran der Fackelträger. Es ging zum ersten Hindernis - Heidi´s Weg.
Rechnerisch lagen zwischen jedem Hindernis ca. 800 Meter Strecke. Wobei diese Strecke selbst oft eine Hürde darstellte. Die Strecke verlief Hügel rauf und runter. Durch Waldgebiet und durch Flussläufe. Letztere waren kniehoch mit Schlamm gefüllt. Wenn jetzt der Schuh nich fest am Fuß saß, war er weg.
Ca. alle drei bis vier Kilometer gab es eine Wasserstation. Dort gab es neben Wasser auch Bananen und einen Schokoriegel.
Die richtige Kleidung
Vorbereitung ist alles. Dazu gehört auch die richtige Kleidung. Weite Hosen oder Shirts saugen sich förmlich mit dem schlammigen Wasser voll und werden richtig schwer. Eng anliegende Funktionskleidung die obendrein schnell trocknet ist die bessere Wahl.
Mein großer Fehler - die Schuhwahl!
Ganz entscheiden sind die Schuhe. Es sollten festsitzende Trailschuhe sein.
Meine Wahl als Barfußfan viel auf meine Vibram Laufschuhe. Ich dachte mir, dass mir ein wenig rutschig schon nichts ausmacht. Doch weit gefehlt. Denn bei 45 Grad gefälle mit glitschigem Untergrund, spitzen Steinen die aus dem Boden schauen und keinem Halt weit und breit ist das keine gute Idee. Dazu kam nach dem ersten Schlamm-Hindernis, dass sich eben dieser Schlamm im Schuh befand und der Schuh nun nicht mehr fest am Fuß saß. Jetzt rutschte ich bei jedem Schritt, egal ob trockener Grund oder Nasser.
Aufgeben kam nicht in Frage!
Die deutliche höhere Anstrengung rächte sich dann nach ca. der halben Strecke mit Krämpfen, gegen die ich nun die andere Streckenhälfte ankämpfen musste. Doch aufgeben kam nicht in Frage!
Training
Von der Coach zum Mudder ist keine gute Idee. Immerhin sind einige Kilometer durch unwegsames Gelände zu bewältigen und zahlreiche Gefahren vorhanden, wo du schnell umknicken oder eine Verletzung erleiden kannst.
Zu einer guten Vorbereitung gehört also auch ein entsprechendes Training.
Meine Trainingstipps:
Laufen
Auch wenn nur relativ kurze Strecken zwischen den Hindernissen liegen, so ist Ausdauer unverzichtbar. Ein gutes Lauftraining sollte idealerweise auf vergleichbarem Gelände statt finden. Also über Stock und Stein. Doch Vorsicht, da lauern viele Verletzungsgefahn. Stolpern über Wurzeln oder Steine. Umknicken oder ausrutschen. Als Laufanfänger ist es besser zunächst auf befestigten Strecken zu laufen und sich dann an anderes Gelände zu wagen. Auf jeden Fall sollte im Laufe des Trainings die Strecke auf die Größenordnung des Ziellaufs angehoben werden.
Lauf ABC
Ja, das Lauf ABC gehört eigentlich in die Rubrik "Laufen". Trotzdem erwähne ich es separat, weil ich es als besonders wichtig empfinde. Im Lauf ABC werden verschiedene Bewegungstechniken angewendet, die u. a. die Stabilität deutlich erhöhen. Beispiel ist der Gang auf der Fußaussenkante. Das stärkt das Sprunggelenk und reduziert das Verletzungsrisiko beim Umknicken.
Hangeln
Bei einigen Hindernissen gilt es sich über eine Ebene zu hangeln. Auch wenn Du keinen Klimmzug kannst, ist hangeln durchaus möglich. Es gibt öffentliche Plätze wie Trimmdichpfade oder Parks in denen teils die Möglichkeit geboten wird. In Hanau gibt es den Bürgerpark Hochgericht der diese und weitere Möglichkeiten des Trainings bereit hält.
Klimmzug
Der Klassiker den die meisten unterschätzen. Klimmzüge sind schwer und es ist nicht verwunderlich, wenn ein Beginner nur einen oder nicht mal den schafft. Nicht aufgeben, mit etwas Übung kannst Du bald 5 saubere Klimmzüge.
Klimmzüge trainieren neben dem Rücken auch die Arme und die Griffkraft. Beides Elemente die beim Hindernislauf gebraucht werden.
Kniebeugen und Ausfallschritte
Ein weiterer Klassiker unter den Übungen sind Kniebeugen und Ausfallschritte. Sie sind nicht nur Klassiker sondern auch extrem gut. Beim Tough Mudder wird nicht nur zügig gelaufen, sondern es geht den Berg herauf und runter, durch Matsch und Schlamm usw. Da werden die Muskeln in den Beinen ganz anders gefordert.
Rumpfkraft stärken durch:
Liegestütz
Die Liegestütz kann mit gestrecktem Körper oder mit den Knieen auf dem Boden durchgeführt werden. Wichtig ist ein angespannter Bauch, die Schultern sind tief und es erfolgt Druck gegen den Boden. Kein Hohlrücken.
Plank (Unterarmstütz)
In unterschiedlichen Variationen. Achte auf eine stabile Körpermitte und hebe ein Bein im Wechsel an. Oder wechsel vom Plank in den Stütz, also auf den gestreckten Arm.
Krabbeln
Ja, richtig verstanden. Einfach mal das machen, was Kinder so tun. Auf allen Vieren vor und zurück krabbeln. Das ist enorm anspruchsvoll und trainiert hervorragend Rumpf, Arme und Beine.
Das sind einige Übungen um sich auf einen Tough Mudder vor zu bereiten. Wie die Übungen genau aussehen zeige ich in anderen Berichten oder gern persönlich im gemeinsamen Training.